Das Castillo-Morales®-Konzept ist ein neurophysiologisch orientierter Therapieansatz, der insbesondere Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Syndromen oder neuromuskulären Erkrankungen sowie Erwachsene mit neurologischen Störungen in ihrer Kommunikationsfähigkeit, Nahrungsaufnahme und Körpersteuerung unterstützt. Entwickelt wurde das Konzept vom argentinischen Rehabilitationsarzt Dr. Rodolfo Castillo Morales.

 

Im Zentrum stehen zwei eng miteinander verbundene Bereiche: die orofaziale Regulationstherapie – also die Behandlung von Funktionen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich – sowie die körperbezogene Therapie, die Haltung, Muskeltonus und Bewegungsabläufe berücksichtigt. Ziel ist es, durch gezielte sensorische Reize und manuelle Techniken körpereigene Funktionen anzuregen, zu koordinieren und weiterzuentwickeln.

 

Besonders häufig wird die Therapie bei Kindern mit Trisomie 21, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, frühkindlichen Schluckstörungen oder allgemeinen muskulären Schwächen im Mundbereich angewendet. Auch bei erworbenen neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfällen kann sie sinnvoll sein.

 

Das Konzept arbeitet stets ressourcenorientiert und bezieht Eltern oder Bezugspersonen aktiv mit ein. Im Fokus steht dabei, dem Menschen zu mehr Selbstständigkeit und Teilhabe zu verhelfen – beim Sprechen, Essen, Bewegen und im sozialen Miteinander.